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Deutschland T o u r 2 0 0 9
oder von F l e n s b u r g zum K ö n i g s s e e
Nach den Besuchen der Zwingenberger Partnerstädte Brisighella 2005, Eckartsberga 2006 sowie Pierrefonds 2008 sowie derTour nach Mallorca 2007 stand in diesem Jahr die schon länger feststehende Tour durch Deutschland an. Den ursprünglichen Plan, auf dem Weg Von Nord nach Süd auch Zwingenberg zu streifen bzw. gar eine Übernachtung in Zwingenberg einzulegen, verwarf man schnell. Wir suchten uns mit Flensburg den nördlichsten Punkt und mit dem Königssee den südlichsten Punkt aus. Ein Linealstrich zeigte die Route und unser Tourplaner Jürgen Nickels konnte loslegen. Ruckzuck stand die computerunterstützte Planung und die Route war im Garmin einprogrammiert. 1.100 km und "einige"Höhenmeter lagen vor uns, also ungefähr der Schwierigkeitsgrad der vorjährigen "Tour de France". Die 8 Etappen wurden festgelegt, die Hotels gebucht, doch ...halt, ein ordentlicher Abschluss musste her: der Besuch des Oktoberfestes, das am 19. September 2009 begann. Zwei weitere Übernachtungen in München sowie eine Bucht im Armbrustschützenzelt wurden organisiert. Perfekt geplant, gebucht und bis ins Detail -an Bord waren 100 Powerade, 20 Power Bar, 100 Riegel, 30 Getreide-Müsli, 3 Kästen Weizenbier, 1 Kasten Pils, Wasser, Fleischwurst, Bratwurst, Hausmacher Wurst, Käse, Brot, Bananen, Senf, Gurken, Messer, Brettchen, Sitzmöbel, Klopapier, Servietten, 2 Kühlboxen sowie 1 Reservefahrrad, 4 Fahrradmäntel, unzählige Fahrradschläuche, Werkzeugbox usw. - vorbereitet starteten wir, Ralf Barthel, Friedrich Demel, Karl-Heinz Kilian, Bruno Machleid , Jürgen Nickels und Wolfgang Schellhaas sowie unser ***** - Fahrer Hannes Heidrich unsere Tour am 9. September 2009 pünktlich in Zwingenberg per 7 - Meter - Bus Richtung Flensburg. Jeder stellte sich insgeheim die Frage: hält auch dieses Jahr die Kondition, die Muskulatur und nicht zuletzt das Sitzfleisch während der 8 (Tor)-Tourtage? Haben wir genug und richtig trainiert? Reichen die Trainingsfahrten, die in diesem Jahr etwas unregelmäßig und auch kürzer als im Vorjahr waren zusammen mit den regelmäßigen Melibokusfahrten aus? In der Vorbereitungszeit stellten sich bei fast allen Teilnehmern zudem noch gesundheitliche Probleme der unterschiedlichsten Art ein. Sturzbedingte Verletzungen, Prellungen, Luftbeschwerden bis hin zu Muskelverletzungen ein, doch Gott sei Dank konnten alle 6 Radler am 10. 9. 2009 pünktlich um 8,20h in Flensburg zur 1. Etappe starten, wohlgestärkt durch ein vorabendliches Schollengericht in der nördlichsten Brauerei Deutschlands, der "Hansen Brauerei". Nach 76 km wurde der Nord-Ostsee-Kanal passiert. Das erste Ziel Quickborn wurde nach 147 km bereits um 16,20h erreicht. Lediglich 629 hm und angenehme Temperaturen von 13 - 20 Grad sowie leichter Rückenwind machten den Tourauftakt locker. Abends wurde der erste Tag beim Griechen sowie an der Hausbar "gefeiert". Am 2. Tag war bereits um 6,00h das Frühstück angesagt und bereits um 7,00h ging es los. 9 Grad Celsius (gefühlte 5 Grad) waren doch schon etwas frisch. Bereits 1 Stunde später war die "Ortsdurchfahrt" von Hamburg. Sechs Fahrradfahrer in der Herbertstraße hatten die dort Beschäftigten noch nicht so oft gesehen. Soltau wurde nach ca. 100 km durchfahren. Nach nahezu 9 Stunden Fahrzeit und beachtlichen 167 km wurde gegen 18,00h unser Ziel in Eicklingen (7 km hinter Celle, dessen schöne Fachwerkhäuser wir uns selbstverständlich ansahen) erreicht. Ein sehr gutes Abendessen beschloß diesen langen Tag. Der 3. Tag führte uns nach Schierke am Fuß des Brocken/Harz. Nach anfänglichem Nebel und danach sonnigem Wetter kamen wir auf weitgehend guten Wegen aber auch auf Kopfsteinpflaster gut voran. Braunschweig war nach ca. 40 km erreicht. Bei Asse konnten wir auf einer Bank (das mitgeführte Sitzmöbel wurde wieder geschont) am Wegesrand eine zünftige Vesper einlegen. Hausmacher Wurst und "Dreieckskäsjer" und frische Weck mundeten. Mit 144 km war diese Etappe noch moderat, allerdings mussten Steigungen von bis zu 18 % bei insgesamt 1.404 hm bewältigt werden. Der Abend endete feuchtfröhlich bei Weizenbier und Schierker Feuerstein. Elch, Hirsch und sonstiges Wild stand auf der Speisekarte. Einigen hatte es die "Brockenhexe" besonders angetan. Am 4. Tag hatten wir 154 km und immerhin 1.701 hm über Gotha nach Elgersburg am Rennsteig zu strampeln. Bei leichtem Regen ging es um 8,15h los, nach 3 Stunden wurde es zwar trocken, doch dafür stellte sich starker Seitenwind ein. Nach der obligatorischen "Heferast" kam der große Regen auf den letzten 30 km. Ein starker Schlußanstieg zog die letzten Reserven aus unseren Beinen. Gott sei Dank hatte unser Hannes bereits die Taschen im Hotel bereit gestellt. Nach einer heißen Dusche oder einem Saunagang war der Tag spätestens beim 3. Hefeweizen vergessen. Die nassen Klamotten und Radschuhe wurden mit diversen Föns bearbeitet bzw. konnten im Heizraum des Hotels gut getrocknet werden. Der 5. Tag mit 130 km nach Bayreuth begann extrem nebelig und kühl mit 9 Grad. Die Wettervoraussage mit 70 % Regen stimmte haargenau. Über 5 Stunden Regen bei 1.418 hm und "trostloser" Gegend bei 2 Buckeln von über 800 m zerrten doch mittlerweile an den Nerven. Die letzten 50 km über Kulmbach nach Bayreuth an der B 85 entlang waren ebenfalls nicht die reinste Freude, doch am Zielort wurden bei einem guten Abendessen die Anstrengungen des Tages verdrängt. Nach diesem 5. Tag hatten wir mit insgesamt 743 km und 5.761 hm bei -Gott sei Dank- insgesamt mäßigem Wind doch mittlerweile leichte muskuläre Probleme sowie stellenweise "Sitzbeschwerden", die mit Spezialcremes und Weizenbier (von innen behandelt) wurden. Der nächste Tag war zum Glück regenfrei und angenehm warm. Nach ca. 40 km suchte man in Auerbach/Oberpfalz ein Fahrradfachgeschäft auf, um alle 6 Fahrräder durchchecken zu lassen. Der Dauerregen und die vielen Abfahrten durch Dreck und Wasser hatten den Bremsen arg zugesetzt, An 3 Rädern mussten die Bremsbeläge ausgetauscht werden, 1 Rad bekam eine neue Bremsscheibe und neue Bremsbeläge, zusätzlich musste die Schaltung nach einem Sturz eingestellt werden. Ein Seilzug wurde erneuert (immer auf dem vorderen großen Ritzel zu fahren macht nur bis ca. 10 %-Steigungen Spaß) und 1 Hinterrad wurde neu justiert. Der Firma "RADAU" waren wir sehr dankbar, da sie kompetent, schnell und preisgünstig geholfen hat und wir konnten in dieser Zeit ein zünftiges Weißwurstfrühstück mit Weißbier einnehmen. Über Amberg und Vilshofen ging es flach mit hohem Tempo an der Vils entlang. Nach einem Sektumtrunk zur Feier des Tages holte uns die Gegenwart auf den letzten 2km vor unserem Ziel Frauenberg wieder ein: 16 % Steigung! Telefonisch wurden bei unserem Cheffahrer Hannes 6 Weizenbier bestellt, die bei der Ankunft ebenso bereitstanden wie unsere Taschen. Der 7. Tag begann mit einem mäßigen Frühstück und mit einem Start um 8,00h. Bei tollem Spätsommerwetter ging es zügig voran. Regensburg wurde nach 20 km erreicht. Ca. 10 km vor Dingolfing wurde zeitig eine Rast mit Weizenbier und Deftigem aus der Metzgerei (Fleischkäse, Lammkotteletts) eingelegt. Um 17,00h hatten wir - trotz intensiver Suche fanden wir keinen Biergarten - auf ruhigen Nebenstraßen unser Tagesziel, das Hotel "Zwölf Apostel" zentral in Altötting gelegen erreicht und genossen beim Zielbier den Blick auf die Kirchen und den Domplatz. Der Domadministrator von Altötting persönlich segnete den letzten Radtag und gab unserem Hannes viele gute Ratschläge mit auf den Weg. Der 8. und letzte Tag begann wieder mit Nieselregen, der 2 Stunden anhielt. Etwas genervt erreichten wir nach 50 km Teisendorf und beruhigten die Nerven mit Weizenbier und Deftigem aus der Bayerischen Küche. Zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden setzten uns noch mal ein starker Regenguß sowie 2 heftige Steigungen von "gefühlten" 20 % zu. Um 16,00h war es dann soweit. Wir standen am Königssee und klatschten uns nach insgesamt 1.118,86 km durch Deutschland ab. Vergessen waren die 9.406 hm und die verbratenen 28.493 Kalorien. Auch die 61,17 Stunden Arbeit im Sattel waren beim Zielbier direkt am Königssee verdrängt. Unser "Oldie" versenkte kurz sein Fahrrad im See, besann sich aber gleich wieder eines besseren. Die Fahrräder wurden ins Begleitfahrzeug verladen und flugs ging es in unser Quartier nach Hallein/Österreich, wo wir unsere Deutschlandtour noch einmal Revue passieren ließen. Deutschland Von Nord nach Süd in 8 Tagen lagen hinter uns. Ein gutes Gefühl. Am nächsten Tag war nach dem Besuch von Verwandten unseres ***** Fahrers und einem zweiten Frühstück unser Abschlußquartier in München schnell erreicht. Mittags und Abends besuchten wir einige Sehenswürdigkeiten in München - natürlich auch einigen Bierzapfstellen. Der nächste Tag wurde zum ausgiebigen Besuch des Oktoberfestes genutzt. Der Einzug der Wirte und die Eröffnung mit Bieranstich durch den Oberbürgermeister Ude brachte es mit sich, dass die erste Maß erst um 12,30h vor uns stand. Im Biergarten und ab 16,00h im Armbrustschützenzelt konnten wir die während der Tour entstandenen Flüssigkeitsdefizite aufarbeiten. Um 21,30h war der letzte der Truppe im Hotel zum obligatorischen "Trollschoppen". Die Heimreise am Sonntag, dem 20. September 2009 ging zügig. Um 14,00h konnten wir beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Zwingenberg den obligatorischen Unterstützungsbeitrag leisten. Wir haben viele positive Eindrücke von unserem Land und den Leuten gewonnen und freuen uns auf den Abschlußabend am 14. 11. 2009 ebenfalls im Feuerwehrgerätehaus, bei dem die bekannte Bilderpräsentation sicher viel Spaß bereitet und uns die Tour noch einmal vor Augen führen wird. FD
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